- Michelson-Interferometer
- Michelson-Interferometer['maɪkəlsn-], Optik: von A. A. Michelson ursprünglich zum Nachweis der Erdbewegung relativ zu einem hypothetischen Lichtäther (Michelson-Versuch) entwickeltes Zweistrahlinterferometer mit zwei Planspiegeln als Grundanordnung für interferometrische Längenmessungen. Das einfallende Lichtbündel wird an einer Teilerfläche (z. B. Trennplatte oder -würfel; bei Verwendung einer Trennplatte wird in einen Strahlengang eine Kompensationsplatte gestellt) in zwei Teilbündel zerlegt, die nach der Reflexion an den beiden Planspiegeln durch die Teilerfläche wieder vereinigt werden. Je nach der Orientierung des virtuellen Bildes des einen Spiegels zu dem anderen Spiegel entstehen dabei Interferenzen gleicher Neigung (Haidinger-Ringe, Bild und Spiegel parallel) oder Interferenzen gleicher Dicke (Bild und Spiegel nicht parallel), die mit einem Fernrohr oder einem Mikroskop beobachtet werden können. Die Streifen gleicher Dicke liegen umso dichter, je größer der Winkel zwischen einem der Spiegel und dem Bild des anderen ist. Wird ein Spiegel in Strahlrichtung bewegt, dann wandern diese Streifen durch das Gesichtsfeld.Bei Beobachtung mit monochromatischem Licht der Wellenlänge λ bewirkt die Verschiebung eines der beiden Spiegel um λ / 2 die Verschiebung der Interferenzfigur um einen Streifen, sodass man entweder die Wellenlänge oder die Spiegelverschiebung in Einheiten der Wellenlänge messen kann (Letzteres z. B. beim Endmaßvergleich mit dem Interferenzkomparator). Sind Imax und Imin die Intensitäten der hellen und dunklen Interferenzstreifen, so istder Interferenzkontrast; seine Messung ermöglicht die Bestimmung der Kohärenzlänge sowie die Anwendung des Michelson-Interferometers in der Fourier-Spektroskopie.
Universal-Lexikon. 2012.